Krankheiten - Blinde Hunde

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Collie Augen Anomalie (Collie Eye Anomaly = CEA)
Tritt vor allem bei den Hunderassen Collie und Sheltie auf.
Es handelt sich dabei um eine rezessiv vererbte Entwicklungsstörung der Netzhaut.
Im Alter bis 9 Wochen wird diese Erkrankung beim Welpen festgestellt.
Es führt zu Missbildungen der Sehnerven, sogenannten Kolobomen. In schlimmen Fällen kann es zu Blutungen und Netzhautablösungen kommen.
Aber grundsätzlich sagt man, dass der Schweregrad sich im Laufe des Lebens nicht verändert.
Keine Behandlungsmöglichkeit.

PRA (Progressive Retina Atrophie = Netzhautdegeneration)
Bei der Frühform, werden die Hunde bereits mit 12 Monaten blind, bei der Spätform erst im Alter von 3-6 Jahren.
Sie wird rezessiv vererbt, d.h. die Eltern sind Träger dieser Erberkrankung auch wenn sie bei ihnen nicht unbedingt zum Ausbruch kommt.
Anfangs sind lediglich die Pupillen vergrößert und leuchten im Dunkeln auffallend grün. Zunächst wird der Hund Nachtblind, später auch tagsüber. Im Alter von ca. 9 Jahren kommt es zur vollständigen Erblindung. Die Netzhaut hat sich aufgelöst und das Licht fällt direkt auf die dahinter liegende Schicht, das Tapetum. Das Tapetum lucidum ist eine reflektierende Schicht hinter der Netzhaut von Nachtaktiven Tieren. Diese Schicht spiegelt das Licht, das die Netzhaut bereits passiert hat, nochmals zurück, so dass die Sinneszellen ein zweites Mal gereizt werden, was das Sehvermögen in Dämmerung und annähernder Dunkelheit stark verbessert. Allerdings mit Beeinträchtigung des Scharfsehens. Daher sehen Hunde im Dunkeln nicht deutlich im Sinne von Scharfsehen, aber heller und somit schneller erkennbar als für uns Menschen. Da nun keine Netzhaut mehr vorhanden ist, sehen wir das reflektierende Licht in einer strahlend neon-grünen Farbe.
Bei einigen wenigen Hunderassen (Irisch-Setter, Portugiesischer Wasserhund, etc.) besteht die Möglichkeit, mit einer kleinen Blutprobe eine DNA-Analyse durchzuführen. Damit werden befallene Tiere bereits im Welpenalter mit 100% Sicherheit identifiziert.
Eine Behandlung ist nicht möglich.

SARD (Sudden acquired retinal degeneration)
SARD tritt am häufigstem im mittleren Alter des Hundes auf und bei alten.
Es betrifft am meisten kleine übergewichtige weibliche Hunde, aber auch große männliche
Rassen treten vermehrt in den Statistiken auf. Auch wenn die Erkrankung keine Rassespezifikationen hat, so sind statistisch häufiger Dackeln und Zwergschnauzer betroffen, als bei anderen Rassen. Eine Vererbung wird dennoch ausgeschlossen.
Bei SARD kommt es innerhalb weniger Stunden bis wenigen Tagen zum dauerhafter Verlust des Sehvermögens. Eine Therapie ist zur Zeit Therapie nicht möglich. Auch Kortisongaben und Hormonbehandlungen blieben bisher ohne Erfolg.
Während der Erkrankung ist der Cortisolspiegel im Blut erhöht, das vermehrt den Hunger und frn Durst, daher kommt es auch zu häufigem Wasserlassen.
Eine genaue Diagnose wird von Augenspezialisten mit demElektroretinogramm ERG gestellt. Anfangs sind äußerlich nur erweiterte Pupillen sichtbar die auf Lichteinfall nicht mehr reagieren, es kommt zu keiner Trübung der Augen.
Die betroffenen Hunde haben keine Schmerzen wie sie häufig bei anderen Augenerkrankungen auftreten, da der Augeninnendruck bei dieser Erkrankung nicht erhöht ist.
Man vermutet, dass es sich um Störungen des Stoffwechsels der Netzhaut handelt, die Photorezeptoren arbeiten nicht mehr richtig.
Eine weitere Vermutung ist, dass das in Lebensmitteln häufig enthaltene Glutamat und Aspartat eine vergiftende Wirkung auf die Rezeptoren haben könnten.
Auch der Zusammenhang mit der Cushing Erkrankung wird in Erwägung gezogen, sowie eine Erkrankung der Nebenniere (es wurden teils Erhöhungen der Geschlechtshormonen in endokrinen Tests nachgewiesen), oder eine Autoimmunerkrankung (Autologe Antikörper in Blutbildern gefunden).
Tumore der Nebenniere oder der Hypophyse wurden als Ursache ausgeschlossen.

Distichiasis
Die Wimpern wachsen direkt am Lidrand und reiben ständig auf der Hornhaut.
Dies führt zu vermehrtem Zwinkern und zu Tränenfluss.
Bei stärkerer Reizung können die störenden Wimpern operativ entfernt werden.

Ektropium
Typisches Merkmal bei Rassen wie Bloodhound.
Durch ein starkes Herunterhängen der Lider kommt es zu chronischen Bindehautentzündungen. Die Tränenflüssigkeit kann nicht abfließen.
Da das Augenlid den Augapfel nicht ausreichend schützen kann, kommt es häufig zu Hornhautverletzungen.
Kann operativ behoben werden.

Entropium
Von Geburt an oder auch erst im Laufe der ersten Lebensmonate kommt es zum schmerzhaften Einrollen eines Augenlides, meistens des unteren. Das Auge wird stark gereizt und fängt an zu tränen was schließlich zu Hornhautveränderungen bis zum Geschwür führen kann.
Bricht das Geschwür durch, führt dies zum Verlust des Auges.
Durch einen leichten Eingriff lässt sich das Lid erfolgreich korrigieren. Diese Erkrankung wird vererbt.

Follikelkatarrh
Es bilden sich kleine Follikel auf der Innenseite der Nickhaut uns des Lides. Dies führt zu tränenden Augen und tritt häufig bei jungen Hunden auf. Der Tierarzt kann diese Folikel entfernen und das Auge hielt wieder ab.

Goniodysplasie (Glaukom=Grüner Star)
Bei manchen Hunderassen ist der Kammerwinkel, der von der Hornhaut und der Regenbogenhaut gebildet wird, missgebildet, was zu Abflussstörungen des Kammerwassers führt. Der Augendruck steigt stark an. Es kommt zur Erblindung. Durch Medikamente und Operationen wird der Augendruck soweit möglich normalisiert.

Katarakte (Grauer Star)
Der erworbene Star tritt im Alter auf.
Der angeborene wird vererbt oder entwickelt sich in der embryonalen Entwicklung.
Betrifft er nur kleine Teile der Linse, hat dies nur geringe Auswirkungen auf das Sehvermögen. Andernfalls trübt sich die ganze Linse und der Hund erblindet.
In diesem Fall wird die trübe Linse operativ entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt.
Dies ist ein Routineeingriff.

Es gibt eine homöopathische Therapie, die nach einem Kölner Augenarzt Dr. Waterloh benannt wurde und schon vielen Patienten ihr Augenlicht wiedergegeben hat:

- 2 Wochen lang 1x morgens Calcium fluoratum D12
- 2 Wochen lang 1x morgens Calcium fluoratum D6
- 2 Wochen lang 1x morgens Magnesium fluoratum D12
- 4 Wochen lang 1x morgens Magnesium carbonicum D6

diese Kur sollte 3-4 mal hintereinander geben werden, danach sollte eine größere Pause gemacht werden.

Die Dosierung hängt von dem Gewicht des Hundes ab, ca. 1/2 bis 1 Tablette, bzw. 3-6 Globulis.
Eine angemessene Dosierung für Ihren Hund zu finden, ist nicht einfach und sollte unter Aufsicht eines Veterinär-Homöopathen erfolgen, denn auch homöopathische Mittel können bei falscher Anwendung schwere Folgen haben.

Linsenluxation
Tritt hauptsächlich bei Terriern auf, wie z.B. Tibet Terriern, Fox Terriern, Jack Russell Terriern, Jagdterriern.
Die Linse löst sich im Alter von ungefähr 4 Jahren aus ihrer Verankerung und bewegt sich frei im Augeninneren. Meistens liegt die Linse unmittelbar hinter der Hornhaut. Dies führt zu starker Einschränkung im Sehvermögen und kann zum grünen Star werden und zum Druckanstieg im Auge führen.
Dies erfordert eine sofortige Operation innerhalb nur weniger Tage, um das Sehvermögen zu erhalten.
Besitzer sollten also unbedingt eine Linsenluxation in Betracht ziehen, und rasch einen Spezialisten aufsuchen. Dies gilt vor allem für Hunde, welche jünger als 6 Jahre sind.

Netzhautdysplasie
Meist Fehlentwicklung kleiner Teile der Netzhaut. Sie sind als Falten erkennbar und haben geringe Auswirkungen auf das Sehvermögen.
In anderen Fällen sind größere Bezirke betroffen, und die Sehstörungen können erheblich sein. Selten treten auch vollständige Netzhautdysplasien auf.
Solche Augen sind in der Regel blind. Oft sind neben solchen Augenveränderungen auch Fehlentwicklungen des Skelettes zu beobachten.
Keine Behandlungsmöglichkeit.

Persistierende Pupillarmembran
Tritt vor allem bei der Hunderasse Basenji als Erbkrankheit auf und führt zu Sehstörungen.
Bei anderen Rassen tritt es nur sporadisch auf, dort wird das Sehvermögen nur leicht bis gar nicht beeinträchtigt.
In der Embryonalphase wird die spätere Pupille von einem pigmentierten Gefäßgeflecht überzogen. Bei ganz jungen Welpen, welche eben erst die Augen geöffnet haben, sieht man oft noch feine Überreste dieses Geflechts.
Bei persistierenden Pupillarmembranen sind pigmentierte Gewebestränge auch noch später sichtbar.

Trichiasis (Nasenfalten)
Tritt bei Hunderassen mit extrem kurz gezüchteten Kopf auf, wie z.B. Pekinesen, Möpse, Bulldoggen. Die Haut über der Nase wirft große Falten, so daß die Haare dauernd auf der Hornhaut reiben. So kann es zu Hornhautveränderungen und schließlich Geschwüren kommen. Bricht das Geschwür durch, führt dies zum Verlust des Auges.
 
 
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